150. Geburtstag von Arthur Schnitzler

Arthur-Schnitzler-BriefmarkeHeute vor 150 Jahren wurde in Wien der Dramatiker Arthur Schnitzler geboren. Nach erfolgreichem Medizinstudium wurde er im Jahr 1885 zum Dr. med. promoviert und arbeitete zunächst als Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Danach war er bis zum Jahre 1893 Assistent seines Vaters, eines Facharztes für Kehlkopferkrankungen, in der Poliklinik in Wien. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er weitaus früher: Schon 1880 gab er mit „Liebeslied der Ballerine“ sein literarisches Debüt in der Zeitschrift „Der freie Landbote“, es folgten Gedichte und Erzählungen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Von 1886 bis 1893 war er vorwiegend im Bereich der Medizinpublizistik tätig und verfasste vorwiegend Rezensionen von Fachbüchern, so auch als Redakteur der von seinem Vater gegründeten „Internationalen Klinischen Rundschau“.

Schnitzlers Durchbruch als Dramatiker erfolgte im Jahre 1895, als er mit der Burgtheateraufführung seiner „Liebelei“ einem breiten Publikum bekannt wurde. Bis zum Anfang des Ersten Weltkriegs gehörte er zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen, war aufgrund seiner kompromisslosen Darstellung aber immer wieder heftigen Angriffen ausgesetzt. Der „Reigen“, sein wohl bekanntestes Stück, sorgte 1921 für einen handfesten Skandal, ein Prozess wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ in Berlin sowie antisemitische Ausschreitungen und Proteste in Wien bewogen ihn dazu, die Aufführungserlaubnis wieder zurückzuziehen. In der Folge konzentrierte er sich vorwiegend auf den Film. Mehrere seiner Dramen und Erzählungen wurden, zum Teil nach eigenen Drehbüchern, verfilmt. Seine 1925 erschienene „Traumnovelle“ wurde zuletzt im Jahr 1999 von Stanley Kubrick mit Tom Cruise und Nicole Kidman verfilmt. Arthur Schnitzler, einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, starb am 21. Oktober 1931. Zwei Jahre später wurde er in Deutschland, sieben Jahre später in Österreich zur Unperson erklärt. Die Österreichische Post ehrte Arthur Schnitzler zu seinem 125. Geburtstag mit einer Sondermarke.

Authored by: Udo Angerstein

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