Daniel Boone: Pionier und Legende

US-Briefmarke Daniel Boone In Amerika kennt ihn jedes Schulkind als einen der bedeutendsten Pioniere des Landes: Daniel Boone. Der am 22. Oktober 1734 geborene Trapper und JĂ€ger stammte aus einer QuĂ€ker-Gemeinde in Pennsylvania. Doch bereits 1753 hatte Boones Familie am Rande der Wildnis von North Carolina eine neue Heimat gefunden. Im Tal des Yadkin River startete der junge Mann begeistert seine ersten StreifzĂŒge in die umliegenden WĂ€lder. Dabei erwies er sich als talentierter JĂ€ger und treffsicherer SchĂŒtze. Bald vermochte er seine Familie durch den Verkauf von Fellen finanziell zu unterstĂŒtzen.

Briefmarke zu Ehren des gescheiterten GeneralsAuch als der Kolonialkrieg zwischen den Briten und den Franzosen ausbrach, blieb Boone das GlĂŒck treu. Im Gegensatz zu vielen anderen ĂŒberlebte er den schlecht geplanten britischen Vorstoß unter General Braddock gegen das französische Fort Duquesne. Dieser hatte seine MĂ€nner in strenger Formation in die WĂ€lder gefĂŒhrt – direkt in einen Hinterhalt der Franzosen und deren verbĂŒndeter Indianer.

Britische Eroberung von Fort Duquesne auf BriefmarkeWie dem jungen George Washington, der mit seiner Miliz ebenfalls an der Seite der EnglĂ€nder gefochten hatte, gelang Daniel Boone die Flucht aus dem Massaker. Aber im Gegensatz zum spĂ€teren ersten PrĂ€sidenten der USA suchte der junge JĂ€ger fortan sein GlĂŒck in den WĂ€ldern.

„Ein gutes Gewehr, ein gutes Pferd und eine gute Ehefrau“ seien die Voraussetzungen fĂŒr ein glĂŒckliches Leben, wurde spĂ€ter als Zitat Boones ĂŒberliefert. Diesem Grundsatz folgend fĂŒhrte der Trapper seine kinderreiche Familie in die Wildnis und lebte von Ackerbau, Jagd und Pelzhandel. Doch die Siedler stießen auf zunehmenden Widerstand der Einheimischen. Mehrfach wurde Daniel Boone von Shawnees ĂŒberfallen, die bereits gemeinsam mit anderen StĂ€mmen aus dem Ohio-Tal in etliche blutige Auseinandersetzungen mit den KolonialmĂ€chten verstrickt gewesen waren. Boones frĂŒhe Begegnungen mit den Ureinwohnern verliefen vorerst glimpflich. Meist nahmen ihm die Indianer seine Jagdbeute ab und ließen ihn ziehen. Doch die ersten Versuche europĂ€ischer Siedler, in Kentucky eine neue Heimat zu finden, fĂŒhrten zu weiteren Konflikten. Boone ließ sich jedoch nicht davon abbringen, tief in den Westen vorzustoßen, und seine Ortskenntnisse wurden von HolzfĂ€ller- und Siedlergruppen gern in Anspruch genommen. Die Ortschaft Boonesborough in Kentucky bezeugte die bedeutende Rolle des WaldlĂ€ufers bei diesen ersten Siedlungsunternehmen. Ihm wird auch bis heute die Entdeckung der „Wilderness Road“ zugesprochen, die ĂŒber den Appalachen-Pass „Cumberland Gap“ eine erste Ost-West-Verbindung herstellte.

US-Briefmarken von 1942 zu 150 Jahren Bundesstaat KentuckyDer Ausbruch des amerikanischen UnabhĂ€ngigkeitskrieges verschĂ€rfte die Konflikte zwischen Indianern und EuropĂ€ern erneut, da die Briten etliche StĂ€mme fĂŒr den Kampf gegen die abtrĂŒnnigen Siedler gewinnen konnten. 1776 entfĂŒhrten die Shawnees sogar Daniel Boones Tochter Jemima, die er erst nach einer hartnĂ€ckigen Verfolgungsjagd befreien konnte. Dieser Vorfall wurde spĂ€ter vom Schriftsteller James Fenimore Cooper aufgegriffen und literarisch verarbeitet, sodass Boone bis heute als reales Vorbild des Trappers „Lederstrumpf“ gilt. Bereits ein Jahr spĂ€ter erfolgten Angriffe auf Boonesborough, und wieder wurde Boone von den Indianern gefangen genommen. Dieses Mal dauerte die Zeit in Gefangenschaft an. Doch vermochte der WaldlĂ€ufer seine Geiselnehmer augenscheinlich derart zu beeindrucken, dass der Shawnee-HĂ€uptling „Black Fish“ ihn als Bruder adoptierte. Dennoch floh Boone bei der ersten Gelegenheit und half den Siedlern in Kentucky bei der Verteidigung ihrer Niederlassung.

Die letzten Jahre seines Lebens waren ein einziges Auf und Ab. Daniel Boones Versuche, ein niedergelassenes Leben zu fĂŒhren, scheiterten ein ums andere Mal, und der bereits 80-JĂ€hrige zog weiterhin durch die WĂ€lder, bis es seine Gesundheit nicht mehr zuließ. Boone verbrachte seinen Lebensabend schließlich bei seinem Sohn Nathan in Missouri, wo er am 26. September 1820 verstarb. Der „Vater Kentuckys“ wird aber bis heute noch fĂŒr seine Verdienste um die junge Nation verehrt. Auch einige Briefmarkenausgaben zeugen von seinem Ruhm, weitere werden mit Sicherheit folgen.Russische Briefmarken zu Coopers Lederstrumpf

Authored by: Jan Sperhake

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