Briefmarke des Monats: Coronakrise

Briefmarke des Monats: Coronakrise

Wegen der Coronakrise müssen Millionen Menschen europaweit im heimischen Büro arbeiten. Nur auf diese Weise lassen sich die Begegnungen und Kontakte auf ein Mindestmaß einschränken, um zu verhindern, dass unwissentlich Infizierte unbeabsichtigt ihr Gegenüber anstecken. Auch die Mitarbeiter des Berner Ateliers Nulleins Kommunikationsdesign blieben daheim, als sie unter der Leitung Andreas Steiners einen besonderen Auftrag der Schweizerischen Post bewältigten.
Diese gab bei den Grafikern eine Briefmarke zur Coronakrise in Auftrag, eine Ausgabe, die natürlich schnellstmöglich erscheinen sollten. In Gemeinschaftsarbeit erstellten die Grafiker jeweils vom heimischen Büro aus, doch durchgehend digital miteinander kommunizierend, den Entwurf, der den Kampf gegen das Virus symbolisiert. Vor dem Erdball erhebt sich das Schweizerkreuz, das ausnahmsweise in Weiß auf Rot leuchtet. Stellt man sich vor, dass es sich dreht, ist der Erdball in unterschiedlichen Schattierungen illuminiert. Umringt wird die Erde von einer Vielzahl Menschen, die andeuten, eine Menschenkette bilden zu wollen. Diese ist natürlich wegen der Kontaktbeschränkungen nicht möglich, weshalb alle die Arme nur heben, aber sich nicht die Hände reichen. Gemeinsam beschützen sie die Erde vor der praktisch unsichtbaren Gefahr – darin liegt das Tückische der Virenverbreitung über die sogenannte Tröpfcheninfektion – und stehen für die gelebte Solidarität in der Eidgenossenschaft und weltweit.

Solidarität der Schweizer Post


Selbstverständlich schließt sich die Schweizerische Post der Solidarität vollumfänglich an. Daher fließt der komplette Verkaufserlös der Ausgabe zwei Institutionen zu, zum einem dem Schweizerischen Roten Kreuz, zum anderem der von zwei Radiomoderatoren und einem Entertainer ins Leben gerufenen Spendensammelorganisation Glückskette, die seit 1946 für verschiedene karitative Vereinigungen arbeitet, unter anderem Terre des Hommes, Ärzte ohne Grenzen, das Pestalozzi Kinderdorf und die Christoffel Blindenmission (www.glueckskette.ch).
Ihnen fließen jeweils fünf Franken pro verkaufter Briefmarke zu, wofür das „+ 500“ oberhalb der Landesangabe steht. Damit die Briefmarke auch den eigentlichen Zweck eines Postwertzeichens erfüllen kann, lesen wir darüber eine „100“, den Frankaturwert. Diesen spendiert die Post gewissermaßen den Käufern, denn die Marke ist voll frankaturgültig. Einen Franken kostet derzeit der A-Post-Inlandsbrief bis zu einem Gewicht von 100 Gramm und einer Größe bis zum Format DIN B5 – 17,6 mal 25 Zentimeter.
Der Verkauf über die Philateliestelle der Schweizerischen Post begann am 6. April. Von diesem Tag an war die Marke auch frankaturgültig. In die Filialen gelangte sie ab 9. April. Die niederländische Sicherheitsdruckerei Johan Enschedé in Haarlem fertigte die Zehnerbogen im Offsetverfahren auf matt gummiertem weißem Briefmarkenpapier mit optischem Aufheller. Die Einzelmarke misst 33 mal 28 Millimeter, der Zehnerbogen 192 mal 95 Millimeter. Zur Auflage gibt es noch keine Angaben, doch wird die Schweizerische Post dafür Sorge getragen haben, dass die Zuschlagsmarke eine möglichst große Verbreitung erfährt.


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Authored by: Torsten Berndt

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