
100 Jahre „Blaue Linie“
Die Idee war nicht schlecht. Eine Fluglinie mit Wasserflugzeugen hatte durchaus Vorteile. Beispielsweise ersparte man sich teure Infrastruktur und den Bau und die Instandhaltung eines Flugfelds. Jede Stadt mit einem Fluss oder See vor der Tür konnte angeflogen werden. Auch gestalteten sich Notlandungen deutlich risikoärmer. In vielen abgelegenen Regionen Kanadas und Skandinaviens sind Wasserflugzeuge bis heute viel genutzte Verkehrsmittel. Schon 1919 hatte sich das Konzept in Übersee bewährt. In Kolumbien verband damals eine kleine Wasserflugzeugflottille mehrere Städte am Río Magdalena. Die Betreiber kamen aus Deutschland, und auch das Fluggerät stammte aus deutscher Produktion. Mit der Junkers F 13 nutzten die Pioniere das erste für den zivilen Luftverkehr entwickelte Ganzmetallflugzeug, da klassische Holz- und Tuch-Konstruktionen im feuchten Klima Südamerikas rasch verrottet wären. Hinzu kam, dass die F 13 als außer-ordentlich robust und verlässlich galt.
Möwe trifft Ente
Als sich die drei an der Elbe gelegenen Städte Altona, Magdeburg und Dresden darüber verständigten, gemeinsam eine Fluglinie einzurichten, fiel die Entscheidung auf den bewährten Flugzeugtyp. Die Stadt Dresden bestellte in Dessau auf eigene Rechnung zwei Junkers F 13, die anschließend in Königsberg mit Schwimmern versehen wurden. Die beiden Eindecker mit den Kennzeichen D 272 und D 583 wurden feierlich auf die Namen „Silbermöwe“ und „Wildente“ getauft. Ein Flugzeug wurde nach Altona gebracht, das zweite wartete in Dresden auf den großen Tag, an dem die sogenannte „Blaue Linie“ ihren Dienst aufnehmen sollte – vorerst für drei Monate…
Mehr dazu lesen Sie im Ansichtskarten-Spiegel von Jan Sperhake in der DBZ 16/17 2025. Das Heft ist am 18. August 2025 erschienen. Abonnenten erhalten es immer etwas früher. Einzelne Hefte können Sie auch im Vertrieb anfordern.
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Westeuropa 2025 (E 3)
ISBN: 978-3-95402-503-9
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