Weltschachtag 2022

Weltschachtag 2022

Hätten Sie gewusst, dass am 20. Juli der Weltschachtag ansteht? Wenn Sie nicht selbst Schachspielen wohl nicht – und selbst wenn Sie dem königlichen Spiel frönen, ist es bei Weitem nicht selbstverständlich, diesen Ehrentag präsent zu haben.
Die Vereinten Nationen (UN) haben diesen besonderen Tag im Jahr 2019 eingeführt. Sie würdigen damit die lange Tradition des Weltschachverbandes. Denn die FIDE (Fédération Internationale des Échecs = Internationaler Schachverband) feiert jährlich den „Internationalen Schachtag“, um dem Gründungstag des Verbandes anno 1924 zu gedenken.

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Neu am 20. Juli 2022: der edle Block der Vereinten Nationen zum Welttag des Schachs mit zehn Motiven. Weltschachtag: Zehn Sondermarken zu 1 Euro mit künstlerischen Schachmotiven. Ersttag: 20. Juli 2022. Grafik: Rorie Katz, Vereinte Nationen. Druckerei stand bei Redaktionsschluss nicht fest. Format: je 40,60 mm x 29,80 mm (Marken), 279,40 mm x 215,90 mm (Block), 26,60 mm x 29,80 mm (Vignette).

Um auf diesen besonderen Tag aufmerksam zu machen, gibt die UNPA, die Postverwaltung der UN, am 20. Juli einen Block mit zehn Sondermarken zum Thema „Weltschachtag – World Chess Day“ heraus. Die Vereinten Nationen erkennen damit eigenen Angaben zufolge an, „dass Sport, Kunst sowie körperliche Aktivität die Kraft haben, Wahrnehmungen, Vorurteile und Verhaltensweisen zu verändern, Menschen zu inspirieren, rassische und politische Barrieren abzubauen, Diskriminierung zu bekämpfen und Konflikte zu entschärfen und somit zur Förderung von Bildung, nachhaltiger Entwicklung, Frieden, Zusammenarbeit, Solidarität, sozialer Inklusion und Gesundheit vor Ort beizutragen – auf regionaler und internationaler Ebene.“

Die Organisation unterstreicht damit die Vielfalt des Schachs. Denn auch heute wird noch oft unterschätzt, wie dieses alte, intellektuelle Spiel unterschiedliche kulturelle Aspekte in sich vereint: Elemente des Sports, der Wissenschaft und der Kunst gehen beim Königsspiel fließend ineinander über. „Als erschwingliche und integrative Aktivität kann es überall und von allen gespielt werden“, erklärt die Pressemitteilung zu dem neuen Markenblock. Barrieren von Sprache, Alter, Geschlecht, körperlichen Fähigkeiten oder sozialem Status existieren im Schach nicht. Als globales Spiel, das Fairness, Inklusion und gegenseitigen Respekt fördert und zu einer Atmosphäre der Toleranz und des Verständnisses zwischen Völkern und Nationen beitragen kann, verfolgt es ähnliche Ziele wie die Vereinten Nationen selbst.

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Zwölf Marken in drei Blocks beinhaltet dieses edle La-Poste-Markenheftchen aus dem letzten Jahr (MiNr. 7918–7929); Thema: „Schach – die Kunst des Spiels, das Spiel in der Kunst“.

Hinzu kommt in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung zwar auch ein Boom im Online-Schachbereich, der durch die Coronapandemie und den daraus folgenden Ausfall unzähliger Turniere und Vereinsabende nicht für möglich gehaltene Ausmaße erreichte, aber vor allem auch die Tatsache, dass immer mehr Menschen zu den Schachfiguren greifen. Das liegt zum einen an der Netflix-Erfolgsserie „Damengambit“, die davon handelt, wie in der Mitte des letzten Jahrhunderts ein Mädchen, später eine junge Frau, die (Männer-)Welt des Schachs erobert, zum anderen auch an der gezielten Förderung von Kindern und Jugendlichen durch Kindergarten- und Schulschachgruppen. In einer auch für die Philatelie wünschenswerten Organisationsform werden so in vielen Ländern die Schachspieler von morgen ausgebildet und die Faszination für das Spiel geweckt. Dass der ganze Aufwand nicht nur ein Selbstzweck zugunsten des Schachverbandes ist, bestätigen Erzieher und Lehrer, die den schachspielenden Kindern nicht nur bessere Leistungen beispielsweise in Mathematik attestieren, sondern auch in anderen Fächern und im Bereich der Sozialkompetenz große Fortschritte bei den „Schachlehrlingen“ feststellen.

Das alles zeigt, warum es der UNPA in diesem Jahr wichtig war, das königliche Spiel passend zum Weltschachtag mit einem zwar wenig abwechslungsreichen, aber ansprechend gestalteten Briefmarkenblock, der künstlerisch aufgenommene Schachimpressionen darstellt, zu ehren.

Na, wie wär’s mal wieder mit einer Partie?


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Authored by: Stefan Liebig

There is 1 comment for this article
  1. Rainer Kirmse , Altenburg at 20:56

    Ein kleines Gedicht zum Weltschachtag:

    SCHACHIMPRESSIONEN

    Schwarz und Weiß auf kariertem Feld,
    Von Bauern bis hin zum König
    In Kampfformation aufgestellt,
    Mit jedem Zug ein Schritt zum Sieg.

    Könige liebten dieses Spiel,
    Schach dem König des Spieles Ziel.
    Neben Geisteskraft und Strategie
    Braucht es Ausdauer und Fantasie;
    Grünsteinvariante und Gambit
    Vorgetragen mit Witz und Esprit.

    Läuferattacken und Rösselsprung
    Bringen die Partie richtig in Schwung.
    Die Türme zeigen ihre Schlagkraft,
    Schon kleinste Fehler werden bestraft.
    Es wird rochiert, man schlägt en passant,
    Opfert selbst die Dame elegant.

    Sind die Truppen auch arg dezimiert,
    Der König wird mutig attackiert;
    Dabei in die Enge getrieben,
    Bis ihm kein Ausweg mehr geblieben.
    Man hat gekämpft und alles gewagt,
    Nun wird freudig schachmatt angesagt.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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