Das Land der Grimaldis – Die Geschichte Monacos in Marken
Im exklusiven Zwergstaat Monaco spielt die Philatelie eine weitaus gewichtigere Rolle als in anderen Ländern. Das Staatsoberhaupt selbst, Fürst Albert II., betreibt wie einst sein Vater dieses Hobby und besitzt eine wertvolle Markensammlung. Zudem werden die monegassischen Ausgaben – wenn auch für manchen Geschmack zu viele davon erscheinen – traditionell in aufwendigen Drucktechniken hergestellt und mit viel Engagement in alle Welt vertrieben. Das Briefmarken- und Münzenmuseum genießt international einen guten Ruf. Nicht zuletzt treffen sich alle zwei Jahre im Dezember bekannte (wie betuchte) Sammler und Berufsphilatelisten zu einer einzigartigen Galaschau, die unter dem Namen MonacoPhil bekannt ist.
Das nur zwei Quadratkilometer große Fürstentum an der Côte d’Azur gelangte vor mehr als 700 Jahren im Besitz der Dynastie Grimaldi und begeht in diesem Jahr mehrere historische Jubiläen. Das sind der 500. Jahrestag der Anerkennung der Unabhängigkeit durch Frankreich, der 400. Jahrestag der Selbsternennung von Honoré II. zum Fürsten und der 50. Jahrestag der Verfassung von 1962, die den modernen Staat begründete. Anlass genug, die Geschichte Monacos im Spiegel seiner Briefmarken Revue passieren zu lassen. Diese hat übrigens auch ihre dunklen Seiten.
Der listige Mönch
Bevor der legendäre Kaiser Friedrich Barbarossa 1162 den strategisch günstig gelegenen Felsen Monaco (abgewandelt vom griechischen „Monoikos“) der Republik Genua zusprach, hatten hier viele Völker ihre Spuren hinterlassen: Ligurer und Griechen, Phönizier, Römer und später Sarazenen, aber auch zahlreiche Seeräuber. Nach der Inbesitznahme ging Genua daran, auf dem Felsen eine Festung zu bauen, die als unbezwingbar galt.
Am 8. Januar 1297 soll es der Legende nach gewesen sein, als zum ersten Mal ein Grimaldi im Zusammenhang mit Monaco auf die Bühne trat. Francesco, der dieser in Genua sehr bekannten Adelsfamilie entstammte aber von dort vertrieben worden war, drang mit seinen Mannen als Franziskanermönch verkleidet in die Grenzfestung ein. Er tötete kurzerhand die Wachen und nahm die Feste in seinen persönlichen Besitz. Diese Legende blieb mit dem Gründungsmythos verhaftet, immerhin brachte die monegassische Post mehrere Sondermarken heraus, auf der diese Szene des heimtückischen Eindringens in die Festung dargestellt ist. Es gibt wohl nicht allzuviele Postwertzeichen auf der Welt, die Kapitalverbrechen abbilden. Doch die so gewonnene Festung ging nach nur vier Jahren wieder verloren.
Als Stammvater des monegassischen Zweiges der Familie Grimaldi gilt Rainier I., der sich bei der französischen Kriegsflotte große Verdienste erworben und 1304 die Flamen zur See besiegt hatte. Auf mehreren einheimischen Sondermarken (1942, 1967, 1992) ist dieser von Frankreich ernannte Admiral in Kriegsrüstung dargestellt. Ihm gelang es 30 Jahre nach der Vertreibung, Monaco 1331 zurückzuerobern und die bald 700 Jahre währende Herrschaft dieser Adelsdynastie über das Stück Land an der Côte d’Azur nahm ihren Lauf. – Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen DBZ 7/2012.