Nur in Berlin verwendet

150 Jahre Telegrafen Marken in Preußen

Vor 150 Jahren wurden von der Königlichen Telegraphen-Direction in der Telegrafen-Station Berlin Börse Telegrafen-Marken herausgegeben, mit denen aufzugebende Telegramme im voraus freigemacht werden konnten. Belegt wird die Erstausgabe dieser Marken durch eine Bekanntmachung der Königlichen Telegraphen-Direction vom 11. Juni 1864.

Die am 15. Juni 1864 erstmalig ausgegebenen Telegrafen-Marken zu 8, 10, 12 und 15 Silbergroschen sind heute sehr selten und in der Regel nur ungebraucht erhalten. Nur wenige gestempelte Exemplare sind erhalten, wie unter anderem in Artikeln in den Preußen-Studien von P. Gaefke und T. Fritsch belegt wurde. In seinem Buch „Klassische Berliner Postgeschichte“ erwähnte Walter Kruschel die Abstempelung der Telegrafen-Marken mit dem Einkreis-Stempel Berlin B(örse). Die hier vorgestellten Abbildungen der Telegrafen-Marken stammen aus dem Auktionskatalog der 23. Gärtner-Auktion. Auffällig ist bei den Marken, dass die ursprünglich dunkelgraue bzw. schwarze Farbe … heute ins Bräunliche gewechselt ist.

Telegrafenmarken

Abbildung der Telegrafen-Marken (1. Ausgabe von 1864) aus dem Auktionskatalog der 23. Gärtner-Auktion.

Die Wertstufen der 1. Ausgabe entsprachen im wesentlichen den Gebührensätzen, die im Reglement des Deutsch-Österreichischen Telegraphen-Vereins vom 1. Oktober 1863 für Telegramme innerhalb des preußischen Verwaltungsbezirks, aber auch des Vereinsgebietes, festgelegt wurden.

So konnte (innerhalb des preußischen Verwaltungsbezirks)
• die Marke zu 8 Silbergroschen für ein einfaches Telegramm (bis 20 Worte) bis 10 geographischen Meilen Entfernung,
• die zu 10 Silbergroschen für ein einfaches Telegramm von 10 bis 45 Meilen Entfernung,
• die zu 12 Silbergroschen für ein Telegramm bis 30 Worte bis 10 Meilen Entfernung und
• die zu 15 Silbergroschen für ein Telegramm bis 30 Worte von 10 bis 45 Meilen Entfernung
verwendet werden.

Für ein einfaches Telegramm über 45 Meilen hätten dann 2 Marken zu 8 Silbergroschen verwendet werden müssen …

Den kompletten Artikel von Dr. Hans Werner Meiners lesen Sie in der DBZ 22 /2014, die Sie aktuell im Bahnhofsbuchhandel bekommen. Haben Sie schon einmal über ein Abonnement nachgedacht?

Authored by: Udo Angerstein

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