Briefmarke der Woche: Kunstvolles von den Kokosinseln
Sie sind klein, richtig klein: Die Kokosinseln, eine Inselgruppe im Indischen Ozean. Auch bekannt als Keeling Islands sind sie insgesamt gerade 14 Quadratkilometer groß. Sie werden durch türkisblaues Meer umgeben, haben paradiesische Traumstrände und sogar eigene Briefmarken.
Neue Postwertzeichen gibt es ab Dienstag, 18. Oktober. Auf ihren Motiven sind unter der Überschrift „Art of Cocos“ maritime und textile Kunstwerke zu sehen: Sie zeigen, wie mit Hilfe von gewickelter Wolle für die Insel typische Kunstwerke entstehen. Sie erscheinen in den Wertstufen 2 x 1.00, 2 x 2.00 $ jeweils im ZD.
Die Kokos- oder auch Keelinginseln sind australisches Außengebiet. Knapp 500 Bewohner leben auf der Insel, Tendenz sinkend. Die meisten Einheimischen sind Cocos Malays. Nur West Island und Home Island sind bewohnt.
Die Inseln liegen mitten im Indischen Ozean und das australische Festland ist mehr als 2000 Kilometer entfernt. Die Atolle North Keeling und South Keeling bilden die Kokosinseln. North Keeling besteht aus einer, South Keeling aus 26 kleinen Inseln. Sie sind auf den Spitzen von zwei unterirdischen Vulkanen entstanden und haben einen Abstand von 25 Kilometern. Die Kokosinseln sind flach, der höchste Punkt misst gerade neun Meter. Beide Atolle sind Koralleninseln.
Landsäugetiere gab es auf den abgeschiedenen Inseln ursprünglich nicht, dafür zahlreiche Seevögel mit 24 unterschiedlichen Vogelarten. Auch die Vielfalt an Pflanzenarten ist auf den Kokosinseln überschaubar: Es gibt gerade mal 61 Arten, da die Inseln nie mit dem Festland verbunden waren.
Entdecker der Inseln war ihr Namensgeber William Keeling. Das war 1609, als der Brite die Inseln erreichte, wofür allerdings die Beweise fehlten. Erst 50 Jahre später wurden sie in einem niederländischen Atlas verzeichnet. Die Inseln zählten zuerst zu den Niederlanden, dann zu Großbritannien.
Die Kokosinseln im Krieg
1910 wurde auf einer der Kokosinseln eine Funkstation erreichtet, die während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 Ziel eines deutschen Angriffs wurde. Bis 1940 waren dann alle Inseln besiedelt, knapp 1500 Menschen lebten auf den Kokosinseln. Wegen der Funkstation wurden sie 1942 wieder angegriffen, diesmal von den Japanern. Die Alliierten bauten kurz vor Kriegsende eine Landebahn auf West-Island. Dazu waren 8500 Soldaten auf den Kokosinseln stationiert.
Als das Militär ein Jahr später abgezogen wurde, verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage für die Inselbewohner zunehmend. 1955 übernahm Australien die Inseln in sein Territorium. Die Inselbewohner lebten von den Erlösen von Kokosölprodukten und ernährten sich von der Fischerei und dem Anbau von Bananen, Papayas und Gemüse. Die meisten Produkte mussten und müssen allerdings importiert werden.
Auch der Tourismus hat die kleinen Inseln für sich entdeckt, wenn auch nur vereinzelt Besucher die Kokosinseln bereisen. Dann wird die faszinierende Unterwasserwelt bei Tauch- oder Schnorcheltouren erkundet oder an den einsamen Sandstränden entspannt. Seit 1979 gibt es auf den Kokosinseln auch ein Postamt. Mit den Briefmarken, die dort herausgegeben werden, werden Erträge für die Inselgemeinschaft erwirtschaftet.
Gedruckter Plattenfehler-Katalog Bund + Berlin, 8. Auflage 2023
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