Schätze Ostafrikas

Schätze Ostafrikas

Nach vier Jahren erschien kürzlich eine Neuauflage des Michel Übersee-Kataloges Band 4.2 „Ostafrika“, der neben dem ostafrikanischen Festland auch die Inseln im Indischen Ozean abdeckt. Vor allem die Kolonialausgaben von Britisch-Ostafrika bis zur Ostafrikanischen Gemeinschaft, von Tanganjika, Uganda und Zanzibar wurden preislich stark überarbeitet und zeigen teilweise drastische Preiserhöhungen, welche die Marktlage dieser Gebiete mit steigender Beliebtheit widerspiegeln. Dieses Material hat teilweise sehr geringe Auflagen und ist entsprechend wenig auf dem Markt, so dass die steigende Nachfrage, die nicht zuletzt durch die aktive Bearbeitung dieser Gebiete durch den rührigen East Africa Study Circle verursacht wird, in den letzten Jahren deutliche preisliche Auswirkungen zeigt.
Bei der Katalogisierung der Länder Kenia, Tansania und Uganda nach der Unabhängigkeit fällt die Ergänzungen aller Markenheftchen und die neue Aufnahme einiger unverausgabter Marken und Blocks sehr positiv auf. Auch wenn letztere gerade bei Uganda noch Ausbaupotenzial haben, da dort einige dieser Ausgaben bisher nur in Fußnoten erwähnt werden. Hier wäre eine richtige Katalogisierung mit Abbildung, Katalognummer und Preis sicherlich hilfreich.

Endlich mehr als reine Basisinfos

Der Verlag geht mit diesen Ergänzungen den richtigen Weg, die bisherige reine Basiskatalogisierung dieser Gebiete, die in der Vergangenheit scheinbar etwas stiefmütterlich behandelt wurden, um solche Stücke zu ergänzen und den Sammlern dieser afrikanischen Länder mehr Informationen zu bieten. Das lässt sich sicherlich auch auf weitere Sammelgebiete ausweiten, aber ein Anfang ist hier gemacht.
Bei Tansania und Uganda, ebenso wie bei den Komoren, der letzten circa 25 Jahren dominieren die umfangreichen Agenturausgaben mit den üblichen Motiven vor allem für die Thematiksammler. Daneben gibt es dann aber auch lokal hergestellte Aufdruck-Provisorien um die postalischen notwendigen Nominalen bereitzustellen, von denen etliche Neuentdeckungen in der Überarbeitung mit aufgenommen wurden. So wurden zum Beispiel die provisorischen Freimarken von Uganda mit Aufdruck auf diversen älteren Sondermarken von 1991 jetzt, 30 Jahre nach der Ausgabe, von bisher vier auf jetzt sieben verschiedene Ausgaben ergänzt. Ob hier weitere Stücke in den Alben von Sammlern auf ihre Neuentdeckung warten?
Der Katalog wuchs quantitativ auf 768 Seiten, qualitativ durch die zahlreichen neuen Farbabbildungen, aber auch der Verkaufspreis von jetzt 89 Euro hat deutlich zugelegt.

Michel Ostafrika 2021 (Ü 4.2). 40. Auflage, in Farbe, 768 Seiten, 155 mm x 230 mm, Hardcover. 89,00 Euro, ISBN: 978-3-95402-372-1. Erhältlich im Buchhandel und im Philapress-Shop.

Harald Krieg

Authored by: redaktiondbz

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