Amália Rodrigues: 100. Geburtstag der Queen des Fado
Die ureigenste Musikschöpfung Portugals, der Fado, gehört weder zur Volksmusik noch zur Folklore. Vielmehr handelt es sich um eine mündlich überlieferte und lebendige Stadtmusik, die in Coimbra und den alten Vierteln Lissabons gesungen wird. Eine große Persönlichkeit hat den Fado entscheidend geprägt und das Musikgenre international verbreitet: Amália Rodrigues, die Queen des Fado. Zum 100. Geburtstag, am 23. Juli, ehrte die portugiesische Postverwaltung CTT die weltbekannte Fado-Sängerin mit zwei Sonderbriefmarken und einem Gedenkblock.
Im Juli 1920 erblickte Amália als eines von zehn Kindern in Lissabon das Licht der Welt. Sie wuchs in armen Verhältnissen auf und musste bereits als junges Mädchen ihre Familie beim Obstverkauf unterstützen.
Erfolge auch im Ausland
Im Kindesalter sang sie alles, was ihr zu Gehör kam. 1936 wurde sie überredet, sich als Solistin einem Wettbewerb im Stadtteil Alcântara zu stellen. Im späteren Verlauf dieses Wettbewerbs untersagten ihr die Organisatoren die Teilnahme. Doch dies hielt die junge Solistin nicht von Ihren musikalischen Vorlieben ab. Drei Jahre später, 1939, interessierte sich José Soriano, Geschäftsführer des berühmten Lokals „Retiro da Severa“ für Amália. Ihre Stimme begeisterte die Menschen; immer mehr Lokale boten der Sängerin Auftritte an. Ihr Ruhm breitete sich recht schnell über die Landesgrenzen aus, 1943 trat sie erstmals in Madrid auf. Ihr Repertoire erweiterte sie ebenfalls. Nebst Fado interpretierte Amália Lieder und Schlager in Spanisch, Französisch oder Italienisch. Auch Flamenco-Stücke und Jazzstandards wie „Summertime“ von George Gershwin gehörten dazu.
Eine weitere Tournee führte Sie nach Brasilien, wo sie ihre ersten Schallplatten aufnahm. Während einer Tournee 1945 entstand eines ihrer bekanntesten Fado-Werke: „Ai Mouraria“. In den folgenden Jahrzehnten eroberte Amália Rodrigues die Weltbühnen. Mit ihrer Stimme wusste die Solistin auch die Menschen in Japan zu begeistern. Ihr Zuhause war nicht nur die Musikbühne, auch in Film und Theater wusste Rodrigues oftmals in der Rolle als Sängerin zu punkten.
Am 6. Oktober 1999 verstummte Portugals größte Stimme. 24 Stunden nach Amálias Tod waren sämtliche ihrer Aufnahmen in Portugal vergriffen. Jeder wollte die wunderbare Stimme durch den Kauf von Musikalben zu Hause weiterleben lassen.
Staatstrauer – Bestattung im Pantheon
Der damalige Premierminister António Guterres rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Amálias Rodrigues wurde auf dem Friedhof Prazeres beigesetzt. 2001 wurde ihr Sarg in das Pantheon überführt, eine letzte Ehrung Portugals für die Diva des Fado. Dort ist sie, als einzige Frau bestattet, ausschließlich umgeben von Männern – Dichtern und wichtigen Persönlichkeiten der Republik.
Die zwei Wertmarken erscheinen in den Portostufen 53 Cent, zur Frankatur eines Standardbriefs im Inland und 86 Cent zum Versand innerhalb Europas. Ein Sonderblock wird zum Preis von zwei Euro verkauft, dies entspricht der Einschreibegebühr für den nationalen Versand. Es ist dies nicht zum ersten Mal, dass die portugiesische Post die Diva des Fado ehrt. Bereits im Oktober 2011 gab CTT die MiNr. 3687 aus.
Text: André Feller
Solange der Markenvorrat reicht, werden Ersttagsstempel auch noch nach dem Ersttag in folgenden vier lokalen Postämtern ausgegeben:
Loja CTT Restauradores
Praça dos Restauradores, 58
1250-998 LISBOA
Loja CTT Município
Rua Gonçalo Cristóvão, n.º 136
4000-999 PORTO
Loja CTT Zarco
Av. Zarco
9000-069 FUNCHAL
Loja CTT Antero de Quental
Av. Antero de Quental
9500-160 PONTA DELGADA
Bestellungen per Post :
FILATELIA
Rua João Saraiva, 9
1700-248 LISBOA
Bestellungen Online :
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