Neuheiten Januar 2019: Kunst, Tiere, Politik

Neuheiten Januar 2019: Kunst, Tiere, Politik

Am 2. Januar erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm 2019 der Deutschen Post AG.

Caspar David Friedrich ist der bekannteste deutsche Maler der Romantik. Sein ÖlgemĂ€lde „Der einsame Baum“ ziert am 2. Januar eine Sondermarke. Man fĂŒhrt damit die Serie „SchĂ€tze aus deutschen Museen“ im neuen Jahr weiter.

Auf den Bildern Caspar David Friedrichs sieht man oft geheimnisvolle, dĂŒstere Landschaften, den Horizont, Wald und Nebel sowie das Meer. Oft gibt es gar kein Bildpersonal. Oder es besteht in sogenannten RĂŒckenfiguren, die man von hinten sieht. Letzteres ist zum Beispiel in „Der Wanderer ĂŒber dem Nebelmeer“ aus den Jahren 1817 und 1818, „Mönch am Meer“ und auf „Zwei MĂ€nner in Betrachtung des Mondes“ der Fall, welches Friedrich 1819 fertigstellte. Seine landschaftlichen Szenerien wirken beeindruckend und ĂŒberwĂ€ltigend, erhaben und dramatisch. Friedrich wollte seine GegenstĂ€nde nicht realistisch abbilden. Stattdessen malte er sie so, dass sie Stimmungen vermittelten. Die Motive Caspar David Friedrichs spiegeln seelische Verfassungen. Sie zeigen zum einen GefĂŒhle und ZustĂ€nde wie Melancholie, Zweifel, Einsamkeit, Verunsicherung, Sehnsucht, Angst, Verlorenheit und VergĂ€nglichkeit. Zum anderen geht es um Nachdenklichkeit und TrĂ€umen, religiöse, mystische Versenkung, Kraft, Hoffnung, Halt, Dauer und Selbstvergewisserung. Caspar David Friedrichs Gesamtwerk umfasst etwa 300 Kunstwerke.

Das GemĂ€lde „Der einsame Baum“ stammt aus dem Jahr 1822. Es ist 55 Zentimeter mal 71 Zentimeter groß. Zusammen mit „Mondaufgang am Meer“ bildet es ein Diptychon. Die beiden verknĂŒpften Arbeiten Caspar David Friedrichs sind seit deren GrĂŒndung Teil der Sammlung der Alten Nationalgalerie in Berlin.

Friedrich studierte an der Königlich DĂ€nischen Kunstakademie in Kopenhagen. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er unter anderem als Prospektmaler. 1810 wurde er Mitglied der Königlichen Kunstakademie Berlin. Sechs Jahre spĂ€ter nahm man ihn in die Dresdner Akademie auf. Dies brachte dem KĂŒnstler ein regelmĂ€ĂŸiges Gehalt.

Von seinem Wohnort Dresden aus reiste er wiederholt nach Neubrandenburg, Breesen, in seine Heimatstadt Greifswald, nach RĂŒgen und Nordböhmen sowie in das Riesengebirge und den Harz. Dabei unternahm der Maler viele Wanderungen. Seine Arbeiten waren davon beeinflusst: Zum Beispiel „Kreidefelsen auf RĂŒgen“ von 1818, „Das Eismeer“ aus dem Jahr 1823, das 1774 vollendete „Das Kreuz im Gebirge“ sowie „Abtei im Eichwald“ aus den Jahren 1809/1810 und „Der Morgen im Riesengebirge“ von 1811.

Im Januar 1818 heiratete Friedrich Christine Caroline Bommer. Er war dreiundvierzig Jahre alt, seine Ehefrau etwa 20 Jahre jĂŒnger. Das Paar bekam drei Kinder. Ab 1835 erlitt Friedrich mehrere SchlaganfĂ€lle. Mit 65 Jahren starb er am 7. Mai 1840. Er wurde auf dem TrinitĂ€tsfriedhof in Dresden-Johannstadt begraben.

Entwurf: Stefan Klein und Olaf Neumann
Ersttag: 2. Januar 2019
Wert: 145 Cent
Michel-Nr.: 3433
Philotax-Nr.: 3304
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104828
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der
Bundesdruckerei GmbH, Berlin
GrĂ¶ĂŸe: 39 mm x 33 mm
Papier: gestrichenes, weißes,
fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des
Motivs, „ALTE NATIONALGALERIE
STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN“

Tierkinder 2019: WaschbÀr

Ein weiterer Wert setzt zu Beginn des Jahres die Reihe „Tierkinder“ fort. Diesmal geht es um WaschbĂ€ren, lateinisch Procyon lotor.

Ihr Nachwuchs wird meistens im April, spĂ€testens im August geboren. Durchschnittlich kommen drei Junge auf einmal zur Welt. WaschbĂ€ren paaren sich im Februar. Die Tragezeit betrĂ€gt bei ihnen 65 Tage. Die WaschbĂ€rweibchen ziehen sich wĂ€hrenddessen in Höhlen zurĂŒck. WaschbĂ€rjunge sind zehn 10 bis 16 Zentimeter lang und wiegen 65 bis 75 Gramm. Sie können weder sehen noch hören. Auch verfĂŒgen sie noch nicht ĂŒber ZĂ€hne. Im ersten Lebensmonat werden die Welpen ausschließlich gesĂ€ugt. Binnen einer Woche entwickeln WaschbĂ€ren sowohl ihre charakteristische schwarze Gesichtsmaske als auch die typischen Farbringe am Schwanz und das graue und braune Fell am restlichen Körper. Im Alter von vier Wochen bekommen sie ZĂ€hne. Außerdem beginnen sie zu krabbeln. Wenig spĂ€ter können sie bereits klettern. Neun Wochen nach der Geburt nehmen die MĂŒtter ihre Welpen abends auf erste AusflĂŒge aus der Wurfhöhle mit. Wenngleich sie ihre Jungen noch bis zur 16. Lebenswoche sĂ€ugen, fangen diese auch an, feste Nahrung zu fressen. Im Herbst trennen sich die Mutter und Jungtiere. Die Jungen sind selbststĂ€ndig.

Entwurf: Nicole Elsenbach und Frank
Fienbork mit einem Foto von Janet Horton
Ersttag: 2. Januar 2019
Wert: 90 Cent
Michel-Nr.: 3434
Philotax-Nr.: 3305
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104826
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der
Giesecke + Devrient Currency Technology
GmbH, MĂŒnchen
GrĂ¶ĂŸe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes,
fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: grĂŒner Grund,
Daten und Informationen zum
WaschbÀren

100 Jahre Frauenwahlrecht

Mit einer Sondermarke weist die Deutsche Post auf einen politischen und kulturellen Meilenstein der deutschen Geschichte hin: Das 100. JubilĂ€um des Wahlrechts fĂŒr Frauen. Das die Zahl nicht höher ist, scheint aus heutiger Sicht befremdend.

WĂ€hrend der Novemberrevolution im Jahr 1918 formulierte der Rat der Volksbeauftragten eine revolutionĂ€re Forderung: „Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems fĂŒr alle mindestens 20 Jahre alten mĂ€nnlichen und weiblichen Personen zu vollziehen.“ Die Zeit war gekommen: TatsĂ€chlich trat am 30. November 1918 das Wahlrecht fĂŒr Frauen in Kraft. Bei der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung am 19. Januar des folgenden Jahres wĂ€hlten mehr als 17 Millionen Frauen. Es handelte sich um ĂŒber 80 Prozent der wahlberechtigten Frauen.

Erst zehn Jahre vorher hatte es ein neues Vereinsgesetz gegeben. Es erlaubte Frauen ĂŒberhaupt erst, sich in Parteien und Vereinen zu engagieren. Das Wahlrecht blieb ihnen jedoch noch immer versagt.

Entwurf: Frank Philippin / Brighten the
Corners
Ersttag: 2. Januar 2019
Wert: 70 Cent
Michel-Nr.: 3435
Philotax-Nr.: 3306
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104829
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel
Security-Print GmbH & Co. KG, DĂŒsseldorf
GrĂ¶ĂŸe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes,
fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund,
schwarze und rote Streifen

Der Schweinswal – gefĂ€hrdete deutsche Walart

Das Jahr 2019 beginnt desweiteren mit einer Sondermarke, die dem Gewöhnlichen Schweinswal gewidmet ist. Sein lateinischer Name lautet Phocoena phocoena. Es handelt sich um die einzige Art von Wal, die auch an KĂŒsten in Deutschland heimisch ist. Zwar stehen die Tiere in allen europĂ€ischen Staaten unter Naturschutz. Leider sind die Schweinswale aber trotzdem stark gefĂ€hrdet. Mit der Sondermarke vom 2. Januar macht die Deutsche Post darauf aufmerksam.

Die BestĂ€nde des Schweinswals haben sich in den letzten Jahrzehnten 50 Jahrzehnten stark verringert. Vor allem gilt dies fĂŒr die Ostsee. Schweinswale werden bedroht durch: LĂ€rm von Schiffsmotoren und Munitionssprengungen, Tod als Beifang in Fischernetzen sowie Schwermetalle wie Quecksilber, Blei oder Cadmium im Wasser. Letztere lagern sich in der Muskulatur und Leber der Tiere ab. GegenwĂ€rtig geht man von 800 bis 2000 Schweinswalexemplaren in der westlichen und östlichen sowie 100 bis 600 in der zentralen Ostsee aus.

Schweinswale werden maximal zwei Meter lang. Sie leben ĂŒber den gesamten nördlichen Atlantischen Ozean verteilt. Ihre Nahrung suchen sie vor allem in flachen GewĂ€ssern, Sunden und Meeresarmen, Buchten und Fjorden. Dort gibt es SandbĂ€nke, Seegraswiesen und TangwĂ€lder. Schweinswale sind hauptsĂ€chlich EinzelgĂ€nger oder leben im Zweierverband. Sie können ein Alter von 20 Jahren erreichen. HauptsĂ€chlich wegen der Bedrohungen durch den Menschen werden die meisten nur acht bis zehn Jahre alt.

Die Sondermarke „Der Schweinswal – gefĂ€hrdete deutsche Walart“ erscheint auch selbstklebend. Das Markenset „Der Schweinswal“ umfasst zehn Exemplare.

Entwurf: Irmgard Hesse
Ersttag: 2. Januar 2019
Wert: 40 Cent, 450 Cent (Markenset „Der
Schweinswal“)
Michel-Nr.: 3436, 3437 (Schweinswal
selbstklebend), Folienblatt 84
Philotax-Nr.: 3307, 3308, MH 216
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104827,
152301001 (Markenset „Der Schweinswal“)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der
Giesecke + Devrient Currency Technology
GmbH, MĂŒnchen
GrĂ¶ĂŸe: 44,20 mm x 26,20 mm, 39,0 mm x
22,4 mm (Der Schweinswal – gefĂ€hrdete
deutsche Walart selbstklebend)
Papier: gestrichenes, weißes,
fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund,
grĂŒne und blaue Linien, die Wellen und
Flossen andeuten

 


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Authored by: Marius Prill

There is 1 comment for this article
  1. Uwe Kraus at 10:46

    Uwe

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