Neuheiten September 2022: Dauermarken, Sehenswürdigkeiten und Zeichentrick

Neuheiten September 2022: Dauermarken, Sehenswürdigkeiten und Zeichentrick

Welt der Briefe: Schmetterlingsbrief, Leuchtmarke

Briefmarke Deutschland SchmetterlingsbriefZwei neue Dauermarken sind Teil der Briefmarkenausgabe der Deutschen Post vom 1. September 2022. Die Designerin Bettina Walter entwarf diesmal einen aus bunten Schmetterlingen zusammengesetzten Brief und eine „Leuchtmarke“. Bei Letzterer handelt es sich um eine Glühbirne, die von einer Briefmarke zum Leuchten gebracht wird. Das Motiv verweist auf die ersten fluoreszierenden Postwertzeichen der Deutschen Bundespost aus dem Jahr 1960. Sie gehörten zur 1954 begonnenen Dauerserie mit dem Porträt des Bundespräsidenten Theodor Heuss.

Briefmarke Deutschland Leuchtmarke

Surreal und fantasievoll: Die neuen Dauermarken der Serie „Welt der Briefe“, MiNr. 3715.

Entwurf: Bettina Walter
Ersttag: 1. September 2022
Wert: 50 Cent (Schmetterlingsbrief), 370 Cent (Leuchtmarke)
Michel-Nr.: 3714-3715
Philotax-Nr.: 3589-3590
Bestell-Nr. NL Philatelie: 150909098 (50 Cent), 150909095 (370 Cent)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Joh. Enschedé Stamps B. V., Haarlem (50 Cent), Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin (370 Cent)
Größe:je 31,80 x 30,13 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes PostwertzeichenpapierDP II
Bogenrandgestaltung: Hintergrund des Motivs

Sehenswürdigkeiten in Deutschland: Schloss Neuschwanstein

Briefmarke Deutschland Schloss Neuschwanstein Stempel Berlin Schloss Neuschwanstein

Am 1. September 2022 beginnt die Deutsche Post eine neue Sondermarkenserie. Sie ist besonderen Orten und Bauwerken, Landschaften und Regionen gewidmet und knüpft an die Dauermarkenreihe „Sehenswürdigkeiten“ an, die zwischen 1987 und 2004erschien. Die erste Marke präsentiert Schloss Neuschwanstein oberhalb der bayerischen Stadt Füssen. Ludwig II. (1845–1886), von 1864 bis zu seinem Tod König von Bayern, ließ es ab September 1869 erbauen. Eine Fertigstellung der Arbeiten erlebte er nicht mehr.
Schloss Neuschwanstein stellt eines der bekanntesten Ziele in Deutschland für Touristen aus aller Welt dar. Seine Architektur ist von Ludwigs romantischer, idealisierender Sicht auf das Mittelalter und seiner Vorliebe für mittelalterliche Dichtungen sowie die ihrerseits darauf rekurrierenden Opern Richard Wagners inspiriert. Die Wände in Zimmern und Säle wurden mit Figuren und Szenen aus mittelalterlichen Sagen und Wagnerschen Werken bemalt, etwa Sigurd, Gudrun sowie Tristan und Isolde, Parzival, Lohengrin und Tannhäuser.
Als Mäzen unterstützte Ludwig den bedeutenden Komponisten. Wagners Opern „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ wurden 1865, 1868, 1869 und 1870 in München uraufgeführt. Auch den Bau des Bayreuther Festspielhauses, wo 1876 und 1882 „Der Ring des Nibelungen“ und „Parsifal“ zur Uraufführung kamen, unterstützte der König.
Neuschwanstein steht auf einem schmalen Bergrücken nahe der Pöllat, einem Wildbach, mit Blick auf Wälder, Berge und Seen. Das Schloss ist untrennbar mit Ludwig II. verknüpft, der mit zahlreichen, ausladenden Bauvorhaben große Schulden anhäufte. Er galt nicht nur als äußerst zurückgezogener Exzentriker, sondern am Ende seines Lebens wurde der bayerische König im Zuge ärztlicher Gutachten über seinen Geisteszustand entmündigt und begann Suizid im nahen Starnberger See. Die genauen Umstände seines Todes blieben umstritten.  All dies hat dazu beigetragen, dass Neuschwanstein oft als „Märchenschloss“ bezeichnet wird.
Ludwig gab Neuschwanstein als einen Rückzugsort im Stil mittelalterlicher Burgen in Auftrag, speziell der Wartburg bei Eisenach. Er engagierte die Architekten Eduard Riedel und Georg Dollmann sowie Bühnenbildner des Theaters. Seine genauen Vorgaben führten jedoch nicht dazu, dass das Schloss ein realistisches Abbild mittelalterlicher Burgen wurde. Vielmehr entstand eine nach Ludwigs Idealvorstellungen geformte, historisierende und eklektizistische Neuschöpfung. Ludwig hatte seine Kindheit auf dem nur wenige Kilometer von Neuschwanstein entfernten Schloss Hohenschwangau verbracht. Er selbst nannte das neue Schloss deshalb „Neue Burg Hohenschwangau“. Der Name Neuschwanstein etablierte sich erst nach Ludwigs Tod.

Stempel Bonn Schloss NeuschwansteinEntwurf: Jan-Niklas Kröger, © Wirestockstock.adobe.com
Ersttag: 1. September 2022
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3716
Philotax-Nr.: 3591

Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105422
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes PostwertzeichenpapierDP II
Bogenrandgestaltung: weiß, rot, „Schloss Neuschwanstein Bayern“

Helden der Kindheit: Pumuckl, Die Schlümpfe

Briefmarke Deutschland PumucklSeit fast 60 Jahren ist Pumuckl, „der Kobold mit dem roten Haar“, wie es im Titellied der Fernsehserie heißt, eine feste Größe im Kinderprogramm. Beim Namen der Figur mit der grünen Hose, dem gelben Hemd und den unbeschuhten Füßen, deren Stimme in Radio, Fernsehen und Kino Hans Cla-rin lieferte, handelt es sich um eine Abwandlung von Nepomuk.
Geschaffen wurde Pumuckl von Ellis Kaut. Die Schriftstellerin, Bildhauerin und Schauspielerin kam am 17. November 1920 in Stuttgart zur Welt und starb am 24. September 2015 in Fürstenfeldbruck, Bayern. Für den Bayerischen Rundfunk, wo sie zeitweise als Sprecherin arbeitete, erfand Kaut die „Geschichten vom Kater Musch“. Die Augsburger Puppenkiste setzte „Schlupp vom grünen Stern“ um. 1993 gründete Kaut die Stiftung zur Förderung des Lesens und der Kinderliteratur.
Den zweiten Protagonisten in den Pumuckl-Geschichten stellt Meister Eder dar, ein auf der Leinwand von Gustl Bayrhammer gespielter Münchener Schreiner, in dessen Werkstatt der kleine Klabautermann lebt, nachdem er dort eines Tages an einem Leimbehälter kleben bleibt. Weil ihn Meister Eder deswegen sieht und befreit, muss Pumuckl bei Eder bleiben. So schreibt es das Klabautermanngesetz vor.

Briefmarke Deutschland SchlümpfePumuckls Freude an Unordnung und Abenteuer stellt den gemütlichen Handwerker zwar immer wieder auf die Probe. Jedoch freunden sich die beiden rasch an, sodass Eder seinem neuen Mitbewohner sogar ein winziges Bett und eine Schaukel baut. Auch Pumuckls große Lust am lautstarken Reimen und Singen findet Eder letztlich eher unterhaltsam als dass sie ihm auf die Nerven geht. Unfreundlichen Kunden der Schreinerwerkstatt spielt Pumuckl, der sich unsichtbar machen kann, immer wieder Streiche: Er lässt Gegenstände ver-schwinden oder von Tischen und Schränken fallen, was Meister Ederoft in Erklärungsnöte bringt. Am 1. September ist Pumuckl auf einer Sondermarke der Reihe „Helden der Kindheit“ zu sehen.
Ein zweiter Wert zeigt die Schlümpfe, kleine blaue Wesen, die, bis auf den rot bemützten Papa Schlumpf, weiße Kopfbedeckungen und Hosen tragen und in Schlumpfhausen leben, einem tief im Wald versteckten Dorf.

Stempel Bonn SchlümpfeDie Namen der einzelnen Schlümpfe verraten ihren Beruf oder ihre hervorstechenden Eigenschaften. So handelt es sich bei Schlaubi Schlumpf um einen notorischen Besserwisser. Clumsy bezieht seinen Namen vom englischen Wort für „ungeschickt“. Die Sprache der Schlümpfe weist eine Besonderheit auf, verwenden sie ihre Sammelbezeichnung doch als Verb oder Adjektiv, wenn Dinge als „schlumpfig“ bezeichnet werden.
Größter Feind der friedfertigen Schlümpfe ist der Zauberer Gargamel. Zusammen mit seiner Katze Azrael versucht er immer wieder, Schlümpfe zu fangen, um sie bei der Herstellung von Gold zu verarbeiten.
Erdacht wurden die Schlümpfe vom belgischen Comiczeichner Peyo (1928–1992), mit bürgerlichem Namen Pierre Culliford. Premiere feierten sie am 23. Oktober 1958 in der Comicreihe „Johann und Pfiffikus“. Ab 1959 erschienen die Abenteuer der Schlümpfe unter dem französischen Titel „Les Schtroumpfs“. Im Fernsehen lief ab 1983 eine Zeichentrickserie. In englischsprachigen Ländern sind die drolligen Winzlinge als „Smurfs“ bekannt. 1975 gelangten die Schlümpfe erstmals ins Kino. Seit 2011 entstanden mehrere Animationsfilme.

Entwurf: Jennifer Dengler, Fotos © Ellis Kaut, Barbara von Johnson, Infafilm GmbH Manfred Korytowski (Pumuckl), © Peyo-2022-Lic. I.M.P.S. (Brussels) (Schlümpfe)

Stempel Berlin SchlümpfeErsttag: 1. September 2022
Wert: je 85 Cent
Michel-Nr.: 3717-3718
Philotax-Nr.: 3592-3593

Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105423 (Pumuckl), 151105424 (Schlümpfe)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Joh. Enschedé Stamps B. V., Haarlem (Pumuckl), Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig (Schlümpfe)
Größe: je 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: gelb, weiß (Pumuckl), blau, weiß (Schlümpfe), jeweils „Helden der Kindheit“


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Authored by: Marius Prill

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