Neuheiten April 2024: Philatelie, Geschichte und Philosophie

Neuheiten April 2024: Philatelie, Geschichte und Philosophie

Am 4. April 2024 erscheinen die neuen Sondermarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post.

Tag der Philatelie – Schätze der Philatelie: America’s First

Briefmarke Deutschland America's First

Die neue Sondermarke, auf der „America’s First“ zu sehen ist, erscheint auch im Philatelieblock, MiNr. 3822, Block 93.

Stempel Berlin America's First

Das erste Land, in dem Briefmarken eingeführt wurden, war am 6. Mai 1840 Großbritannien. Als zweite Nation folgte am 1. August 1843 Brasilien unter Pedro II. (1825–1891). Als Nachfolger seines Vaters Pedro I. (1798–1834) amtierte er als zweiter und letzter Herrscher des Kaiserreichs Brasilien, bevor 1889 die Erste Brasilianische Republik gegründet wurde.
Auf den Markt kamen drei Postwertzeichen. Ihre Nennwerte betrugen 30, 60 und 90 Reis. Wegen ihrer Gestaltung werden die Marken „Ochsenaugen“, portugiesisch „Olho de boi“, genannt. „America’s First“ nennen Philatelisten den ersten Beleg des amerikanischen Kontinents, für dessen Freimachung sämtliche Marken eines Briefmarkensatzes kombiniert wurden. Es handelt sich außerdem um den einzigen bekannten Umschlag mit den drei Werten der ersten brasilianischen Briefmarkenausgabe.
Der Brief wurde am 22. August 1843 in Rio de Janeiro entwertet. Ein Segelschiff brachte ihn rund 500 Kilometer weit nach Santos. Ein unbekannter brasilianischer Sammler kaufte den Beleg 1956. Die zweite Station war die Kollektion des deutsch-brasilianischen Philatelisten Rolf Harald Meyer. 2007 erhielt das Stück einen neuen, unbekannten Besitzer.
Im Rahmen ihrer Ausgabe vom 4. April 2024 und anlässlich des Tags der Briefmarke präsentieren das Bundesministerium der Finanzen und die Deutsche Post America’s First auf einer Sondermarke. Zudem erscheint ein Philatelieblock, der das bedeutende Objekt zeigt.

Entwurf: Hanno Schabacker, Bildquelle © Bund Deutscher Philatelisten e. V., Bettina Walter (Philatelieblock)

Stempel Bonn America's FirstErsttag: 4. April 2024
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3822, Block 93
Philotax-Nr.: 3697, Block 92
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105491, 151906053 (Philatelieblock)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: 55,00 x 75,00 mm, 120,00 x 30,00 mm (Philatelieblock)
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, beige

800 Jahre Stadt Siegen

Briefmarke Deutschland 800 Jahre Siegen

Stempel Berlin 800 Jahre SiegenRund 103 000 Einwohner leben in der nordrhein-westfälischen Stadt Siegen auf einer Fläche von knapp 115 Quadratkilometern. Zum 800-jährigen Bestehen Siegens wird eine Sondermarke veröffentlicht, auf der das Obere Schloss und das Untere Schloss der Stadt zu sehen sind. Das Obere Schloss wurde 1259 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, während der Bau des Unteren Schlosses in den Jahren 1698 bis 1720 erfolgte.
Seit 1955 vergibt die Stadt Siegen alle fünf Jahre den Rubenspreis an Maler und Grafiker. Benannt ist er nach dem in Siegen geborenen Künstler Peter Paul Rubens (1577–1640). Das Preisgeld beträgt 25 000 Euro. Ebenfalls alle fünf Jahre erhalten Nachwuchskünstler den Rubensförderpreis. Er umfasst 2600 Euro sowie eine Ausstellung mit Katalog.
1905 öffnete im Oberen Schloss das Siegerlandmuseum. Es befasst sich mit der Stadt- und Regionalgeschichte, der Wirtschafts- und Industriegeschichte. Die Museumssammlungen und die Dauerausstellungen des Siegerlandmuseums widmen sich dem Haus Nassau-Oranien, Fürst Johann Moritz und dem Haus Nassau-Siegen, dem Bergbau in der Region Siegen und der Wohnkultur.
Des Weiteren beleuchtet eine Dauerausstellung das Werk und Leben Peter Paul Rubens sowie seinen Einfluss auf zeitgenössische Künstler. Das Siegerlandmuseum verfügt über eine große Sammlung grafischer Reproduktionen Ruben’scher Arbeiten, vor allem Kupferstiche und Radierungen.
Zum 800. Jubläum formulierte die Stadt sieben Themen, die Siegen charakterisieren und 2024 durch Aktivitäten demonstriert werden: „Siegen bietet kulturelle Vielfalt“, „Siegen feiert“, „Siegen ist gastlich“, „Siegen ist engagiert“, „Siegen ist traditionell“, „Mit Siegens Unternehmen in die Zukunft“ und „Siegen ist sportlich“.
Zum Slogan „Siegen ist engagiert“ gehört am 25. Mai 2024 der Tag der Begegnung. Das Fest wird vom Inklusionsbeirat der Universitätsstadt Siegen, der Arbeitsgemeinschaft Begegnung sowie den Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Universitätsstadt Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein veranstaltet. Selbsthilfegruppen, Initiativen, Vereine und Träger der Behindertenhilfe stellen sich vor.
Zum Thema „Siegen ist traditionell“ öffnet das Siegerlandmuseum am 3. Mai 2024 die Ausstellung „Siegen. Fremde. Heimat“. Am 10. Oktober 2024 findet im Rahmen der Reihe „Schlaglichter zur Siegener Stadtgeschichte“ der Vortrag „Stadtgeschichte als Migrationsgeschichte – Bevölkerungs- und Sozialstruktur Siegens im 19. und 20. Jahrhundert“ statt.

Stempel Bonn 800 Jahre SiegenEntwurf: Marcus Chwalczyk, Foto © Siegerlandmuseum
Ersttag: 4. April 2024
Wert: 100 Cent
Michel-Nr.: 3823
Philotax-Nr.: 3698
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105492
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Enschedé Stamps B. V., Haarlem
Größe: 46,40 x 34,60 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, Linien, Kreise, Rhomben

300. Geburtstag Immanuel Kant

Briefmarke Deutschland Immanuel Kant

Stempel Berlin Immanuel KantDie Schrift „Kritik der reinen Vernunft“ von 1781, die „Kritik der praktischen Vernunft“ aus dem Jahr 1788 und die 1785 erschienene „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ stellen die Hauptwerke Immanuel Kants dar. Er gilt als einer der wichtigsten Philosophen der Aufklärung und der Neuzeit. Anlässlich seines 300. Geburtstags erscheint eine Sondermarke.
Kant war an der Entwicklung aufklärerischer Überzeugungen beteiligt, etwa, dass die Vernunft des Menschen den Maßstab für Denken und Handeln darstellt und Bildung dem Indidivuum zu Mündigkeit und Fähigkeit zur rationalen Kritik verhilft, was ein würdevolles Leben und die vernünftige Gestaltung der Gesellschaft ermöglicht.
Religiöse Vorschriften sowie etablierte Staatsformen und gesellschaftliche Machtverhältnisse zwischen Adel, Bürgern und Bauern wurden im Zuge der Aufklärung überprüft. Bestrebungen nach Demokratie und Rechtsstaatlichkeit schlugen sich in der Französischen Revolution von 1789 nieder.
Kant definierte Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“. Er forderte: „Sapere aude“, „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“. Kants erkenntnistheoretische Fragen lauteten: „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“ und „Was ist der Mensch?“
Als Prinzip des individuellen Handelns entwickelte er den Begriff des Kategorischen Imperativs: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Um die Richtigkeit einer Handlung zu beurteilen, muss ein Individuum mit Kant fragen: Wäre es vernünftig, wenn alle Menschen so handeln?
Außerdem formulierte Kant den Imperativ: „Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“ Die Würde jedes Menschen stellt mit Kant einen Zweck dar. Dagegen darf ein Mensch nicht bloß als Mittel zu einem Zweck begriffen werden.
Immanuel Kant kam am 22. April 1724 in Königsberg zur Welt. Sein Vater war ein Riemermeister, der aus Leder Gürtel, Gurte und Geschirr für Zugtiere herstellte. Kant studierte an der Albertus-Universität Königsberg Naturwissenschaften und Philosophie.
Bevor er ab 1770 eine Professur für Logik und Metaphysik an der Hochschule seiner Geburtstadt bekleidete, arbeitete Kant als Hauslehrer und Privatdozent. Er starb am 12. Februar 1804 in Königsberg.

Stempel Bonn Immanuel KantEntwurf: Bettina Walter, Porträt Immanuel Kant © Grafissimo/iStockphoto.com, Käfig mit Federn © fran_kie/Adobe Stock. Gehirn © jolygon/Adobe Stock, Flügel © Turaev/Adobe Stock
Ersttag: 4. April 2024
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3824
Philotax-Nr.: 3699
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105493
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: blau, beige, schwarze Federn


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Authored by: Marius Prill

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