„Sondervermögen des Bundes“

„Sondervermögen des Bundes“

Bereits mit dem Vorrücken der alliierten Streitkräfte Ende 1944 und der fortschreitenden Besetzung Deutschlands bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945 hatten die Besatzungsmächte in ihren jeweiligen Zonen sofort jeglichen Post-, Telefon- und Telegrafenverkehr verboten. Ebenfalls unter dieses totale Verbot jeglicher Nachrichtenübermittlung fielen der Fernschreibverkehr und die Funkdienste. Alle Anschlüsse wurden abgeschaltet, Funkgeräte unterlagen der Beschlagnahme. Der gesamte Post- und Fernmeldeverkehr war also zunächst völlig zum Erliegen gekommen. Selbst Brieftauben mussten angemeldet und vielfach abgeliefert werden.
Mit diesen Maßnahmen sollte die Kommunikation eventueller Untergrundkämpfer erschwert, ein Wiederaufflammen subversiver, nationalsozialistischer Umtriebe sowie weitere bewaffnete Widerstandshandlungen unterbunden und die Sicherheit der alliierten Soldaten gewährleistet werden. Das noch vorhandene Postpersonal begann jedoch in vielen Fällen sehr bald mit Aufräumarbeiten in den zerstörten Postämtern und sonstigen Dienststellen der Reichspost in den vom Bombenkrieg betroffenen Städten. Das Ziel dieser engagierten Postlerinnen und Postler war es, einen halbwegs geregelten Dienstbetrieb so bald als möglich wieder aufnehmen zu können, wenn und soweit dies durch die Alliierten erlaubt werden würde.

 

Zum Teil war eine Anwesenheits- und Arbeitspflicht der Postangehörigen sogar durch die alliierten Militärkommandanturen angeordnet worden. Tatsächlich waren, vorerst auf örtlicher bzw. regionaler Ebene, Post- und Fernmeldeverkehr bereits ab Mitte 1945 wieder zugelassen worden, wenn auch in sehr eingeschränkter Form und im einen oder anderen Fall, infolge zerstörter und noch nicht wieder instandgesetzter Infrastruktur, durch spezielle Kurierdienste. Allerdings hatte der Alliierte Kontrollrat bis auf weiteres die Zensur des Postverkehrs angeordnet. Im Herbst dieses Jahres war dann auch zwischen den Besatzungszonen ein beschränkter Postdienst, zumeist geschäftlicher und behördlicher Art, wieder möglich. Der private Postverkehr kam nach und nach mit der sukzessiven Wiederzulassung einzelner Postdienste und Versendungsformen, auch ins Ausland, ebenfalls wieder in Gang…

Mehr über die Gründungsgeschichte der Deutschen Bundespost lesen Sie in der Titelgeschichte von Karlheinz Walz in der DBZ 7/2025. Das Heft ist am 24. März 2025 erschienen. Abonnenten erhalten es immer etwas früher. Probehefte können Sie auch im Vertrieb anfordern.

Titelabbildung: Das Design des Logos der Post im Wandel der Zeit: Das Posthorn von 1949, die modernisierte Variante von 1979 und das Firmenzeichen der Deutschen Post ab 1995 (von links).

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Authored by: redaktiondbz

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