Deutsche Post hat den Verkauf Internationaler Antwortscheine zum 1. Juli eingestellt
Ein weiteres Kapitel deutscher Postgeschichte ist zu Ende. Mit dem 1. Juli 2025 stellte die Deutsche Post den Verkauf Internationaler Antwortscheine (IAS) ein. Zur Begründung verwies sie auf die geringe Nachfrage nach den international gültigen Postwertzeichen. International gültige Postwertzeichen?
Nun, genau das war das Ziel des Weltpostvereins, als er auf dem Weltpostkongress in Rom 1906 die Einführung des IAS beschloss. Der Absender einer Auslandssendung sollte das Rückporto begleichen können, unabhängig von den umlaufenden Währungen und Postgebühren. Er brauchte keine Briefmarken des Landes, in das seine Sendung gerichtet war, zu beschaffen und auch keine Banknote beizulegen, sofern das überhaupt zulässig war.
Verpflichtung zur Einlösung
Alle Nationen, die den Weltpostvertrag unterzeichnet hatten, waren vom 1. Oktober 1907 an verpflichtet, vorgelegte IAS einzulösen. Dabei spielte es keine Rolle, aus welchem Land ein IAS stammte. Sein Wert entsprach stets dem Porto des Auslandsbriefes der ersten Gewichtsstufe – ungeachtet der Gebührenstruktur. Unterschied beispielsweise eine Postverwaltung zwischen Briefen, die auf dem eigenen Kontinent blieben, und Sendungen nach Übersee, galt der IAS gleichermaßen für beide, hatte also einen variablen Gegenwert je nach Destination des aufgegebenen Briefes …
Mehr zum Thema lesen Sie von Torsten Berndt in der DBZ 15/2025. Das Heft ist am 28. Juli 2025 erschienen. Abonnenten erhalten es immer etwas früher. Einzelne Hefte können Sie auch im Vertrieb anfordern.
Titelabbildung: Neben der Bundesrepublik Deutschland gab das Saarland als einziges deutsches Land nach 1945 Internationale Antwortscheine aus. Alle zeigen das Muster London. Der Schein mit der MiNr. IAS15 erschien nach der politischen Eingliederung des Saarlands, 1957.
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