Neuheiten Oktober 2019: Weihnachten, Optik, Religion, Politik
Am 10. Oktober erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm 2019 der Deutschen Post AG.
Weihnachten: Kirchenfenster (Die Geburt Christi)
In der âWeihnachtsâ-Serie der Deutschen Post erscheint am 10. Oktober 2019 eine Sondermarke mit Zuschlag, auf welcher ein Ausschnitt des sogenannten âMenschwerdungsfenstersâ aus der katholischen Kathedrale „Notre-Dame de Chartres“ zu sehen ist. Gezeigt wird die Geburt Jesu Christi, des Gottessohnes. Bei ihm wachen seine Eltern Maria und Josef sowie ein
Ochse und ein Esel.
In der Kirche gibt es mehr als 170 Fensterbilder. An der Westseite des GebĂ€udes sieht man neben der Menschwerdung zum einen das Fenster mit dem Titel âNotre Dame de la Belle VerriĂ©reâ. Darauf erscheint die Heilige Maria in blauem Gewand und mit dem Jesuskind auf ihrem SchoĂ. Ein drittes Fenster gibt die Passion, die Kreuzigung und das Leiden, sowie die Auferstehung Jesu wieder. Die weltbekannte Kirche Notre-Dame de Chartres wurde zwischen 1194 und der Mitte des 13. Jahrhundert errichtet. Sie ist Bischofssitz des Bistums Chartres im französischen DĂ©partements Eure-et-Loir. Der eindrucksvolle Kirchenbau befindet sich mitten in der Altstadt Chartres. Er gilt als Wahrzeichen der knapp 40 000 Einwohner zĂ€hlenden Stadt sowie als auĂergewöhnlich gut erhaltenes Zeugnis der gotischen Architektur. Die Kathedrale Notre-Dame de Chartres gehört schon seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.
Das GebĂ€ude ist mehr als 130 Meter lang und 64 Meter breit. Es umfasst mehrere Portale, die mit aufwendigen Skulpturen verziert sind. Am berĂŒhmtesten ist das âKönigsportalâ. Seine Statuen stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Der Erlös aus dem Zuschlag der Weihnachtsmarke 2019 kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. zugute. UnterstĂŒtzt werden damit soziale Projekte der WohlfahrtsverbĂ€nde.
Entwurf: Marvin HĂŒttermann, Grafikerteam nexd, mit einer Monographie de la CathĂ©drale de Chartres (1867)
Ersttag: 10. Oktober 2019
Wert: 80 Cent + 40 Cent
Michel-Nr.: 3495
Philotax-Nr.: 3365
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151700024
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
GröĂe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weiĂes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II Bogenrandgestaltung: Farben bei Redaktionsschluss nicht bekannt, vermutlich âGutes tun Mit Briefmarken helfenâ
Optische TĂ€uschungen: Gebogene Linien, Perspektivwechsel
Zwei Werte des Oktobers gehören zur Reihe âOptische TĂ€uschungenâ. Zu sehen sind einmal nur scheinbar gebogene Linien. Im Motiv des ersten scheint es als bildeten gebogene Linien schachbrettartig angeordnete Quadrate, die sich in der Mitte aufspannen.
TatsÀchlich verlaufen die Linien jedoch völlig gerade. Der falsche Eindruck entsteht durch Kreise in den jeweils entgegengesetzten Farben, die in den Ecken der Quadrate platziert sind.
Entwurf: Thomas Steinacker © Chris the Composer/shutterstock.com (60 Cent), © VectoriX/shutterstock.com (80 Cent)
Ersttag: 10. Oktober 2019
Wert: 60 Cent (Gebogene Linien?), 80 Cent (Perspektivwechsel)
Michel-Nr.: 3496 (60 Cent), 3497 (80 Cent)
Philotax-Nr.: 3366, 3367
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104858 (80 Cent), 151104859 (60 Cent)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
GröĂe: je 39 mm x 33 mm
Papier: gestrichenes, weiĂes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: ineinanderĂŒbergehende Blautöne, OPTISCHE TĂUSCHUNGENâ (60 Cent), ineinanderĂŒbergehendes Orange und Gelb (80 Cent)
1219-Franziskus und der Sultan
WĂ€hrend der KreuzzĂŒge zwischen dem spĂ€ten elften und dem spĂ€ten 14. Jahrhundert bekĂ€mpften europĂ€ische Reiche und die katholische Kirche die Araber und Muslime, welche sich im Zuge der vorangegangenen Jahrhunderte in den Nahen Osten, nach Nordafrika, das persische Reich und in Teile Europas bewegt hatten. Man wollte das âHeilige Landâ mit dem Zentrum Jerusalem im heutigen Israel, Jordanien und Syrien erobern, die Muslime zum Christentum bekehren sowie politisches Territorium und BesitztĂŒmer erschlieĂen.
2019 erinnert man beim Franziskaner-Orden und in der katholischen Kirche an die Begegnung des Heiligen Franziskus mit dem muslimischen Sultan al-Kamil Muhammad al-Malik aus der Ayyubiden-Dynastie im Jahr 1219. Kann das friedliche Treffen der beiden in Zeiten der KreuzzĂŒge doch als Beispiel fĂŒr VerstĂ€ndigung und Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie AnhĂ€ngern verschiedener Religionen gelten. Michael Perry, als Generalminister der Leiter der Franziskaner, rief in einem Brief vom Januar 2019 alle Franziskaner, Katholiken, Muslime und die Allgemeinheit dazu auf, sich zum 800. JubilĂ€um des Treffens in der Ă€gyptischen Stadt Damiette mit dem Vorbild des Heiligen Franziskus und des Sultans al-Kamil Muhammad al-Malik zu beschĂ€ftigen.
Der Heilige Franziskus grĂŒndete den Franziskaner-Orden im ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts. Die franziskanische Gemeinschaft besteht zum einen aus den Mönchen. Dies sind die Minoriten, Franziskaner und Kapuziner. AuĂerdem gibt es die franziskanischen Nonnen der Klarissen, der Colettinnen und der Klarissen-Kapuzinerinnen. Hinzu kommen die Laien, die nicht im monastischen, klösterlichen Verbund leben, sich jedoch an den Idealen des Franziskaner-Ordens orientieren. Zwar die groĂe Mehrheit, aber nicht alle der weltweit etwa 650 000 Menschen, die zur Gemeinschaft zĂ€hlen, sind katholisch. Es gibt auch evangelische und anglikanische Franziskaner. In den verschiedenen christlichen Kirchen gedenkt man des Heiligen Franziskus am 3. und 4. Oktober.
Entwurf: Greta Gröttrup mit der Ikonendarstellung âFranziskus und Sultanâ @ Association Marie-Claire, Jongny/Chardonne
Ersttag: 10. Oktober 2019
Wert: 95 Cent
Michel-Nr.: 3498
Philotax-Nr.: 3368
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104860
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co KG
GröĂe: 33 mm x 39 mm
Papier: gestrichenes, weiĂes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: groĂe weiĂe FlĂ€che, dunkelrote Linie, kleine gelbe FlĂ€che
100 Jahre Annemarie Renger
Zu Ehren der Politikerin Annemarie Renger gibt man diesen Monat eine Sondermarke aus. Die bedeutende Figur der sozialdemokratischen und bundesrepublikanischen Politik des 20. Jahrhunderts und Vorreiterin fĂŒr weibliche Politikerinnen hĂ€tte am 7. Oktober 2019 ihren 100. Geburtstag gefeiert.
1969 wĂ€hlte man Renger zur Parlamentarischen GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1972 bis 1976 amtierte sie als PrĂ€sidentin des Deutschen Bundestags. Sie war die erste Frau in diesem Amt. Von 1976 bis 1990 fungierte Renger als BundestagsvizeprĂ€sidentin. Zwischen 1959 und 1990 gehörte sie ohne Unterbrechung als Abgeordnete zum Bundestag. WĂ€hrend ihrer auĂergewöhnlich erfolgreichen Karriere bekĂ€mpfte die Politikerin stets Vorurteile gegenĂŒber Frauen, setzte sich fĂŒr Gleichberechtigung in Bildung, Arbeit und Gesellschaft sowie fĂŒr gleiche Löhne bei Frauen und MĂ€nnern ein. Ihre politische Laufbahn begann Renger als SekretĂ€rin Kurt Schumachers.
Der SPD-Vorsitzende der Jahre 1946 bis 1956 war eine wichtige Inspiration fĂŒr Renger. Vor der Machtergreifung hatte er sich den Nationalsozialisten deutlich entgegengestellt. Ab 1933 inhaftierte und folterte ihn das Regime insgesamt neun Jahre lang in verschiedenen Konzentrationslagern. Nach der Befreiung und dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Schumacher ein entscheidender Gestalter der sozialdemokratischen Politik.
Annemarie Renger kam in Leipzig zur Welt. Ihre Eltern waren beide Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. WĂ€hrend des nationalsozialistischen Regimes zwang man Renger aus diesem Grund 1934, das Lyzeum, ein MĂ€dchengymnasium, zu verlassen. Renger wurde Verlagskauffrau. Ihr Ehemann fiel als Soldat wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs. 1965 heiratete sie ein zweites Mal. Annemarie Renger starb am 3. MĂ€rz 2008. Resumierend sprach sie am Ende ihrer Laufbahn ĂŒber eine ihrer wichtigsten Errungenschaften. Mit Blick auf ihre Pionierrolle als Frau in einer von MĂ€nnern beherrschten politischen Welt sagte sie: âEs ist bewiesen, dass eine Frau das kann.“
Entwurf: Julia Neller © Foto links: Interfoto, © Foto mittig: picture alliance / Egon Steiner,© Foto rechts: Fotoagentur Sven Simon, © Unterschrift: Reinhard Renger
Ersttag: 10. Oktober 2019
Wert: 155 Cent
Michel-Nr.: 3499
Philotax-Nr.: 3369
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104857
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security Print GmbH & Co. KG, DĂŒsseldorf
GröĂe: 39 mm x 33 mm
Papier: gestrichenes, weiĂes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiĂ, roter sowie violetter Rand an den lĂ€ngeren Seiten
Folienblatt Weihnachten
Das Motiv der Sondermarke âKirchenfenster (Die Geburt Christi)â aus der Serie Weihnachten erscheint am 10. Oktober 2019 auch in selbstklebender Form. Im Markenset âKirchenfensterâ sind zehn Exemplare des Werts fĂŒr 80 Cent + 40 Cent enthalten. Es kostet 12 Euro. 4 Euro aus dem Verkaufserlös kommen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege zugute. Die selbstklebende Marke ist 39 Millimeter breit und 22,4 Millimeter hoch. Ihre Bestellnummer beim Versandzentrum Weiden lautet 151 708 591. Die selbstklebende Marke trĂ€gt die Michelnummer 3500 und die Philotaxnummer 3370. Das Folienblatt erhielt die Michelnummer Folienblatt 94 und die Philotaxnummer MH 223.
Zum Markenset legt man fĂŒr den 10. Oktober 2019 auch einen Bonner Erstverwendungsstempel auf.
Mittelamerika 2024 (ĂK 1.2)
ISBN: 978-3-95402-494-0
Preis: 98,00 âŹ
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands.
Jetzt bestellen