Neuheiten Februar 2023: Wohlfahrt und Märchen, Tiere und Katzen
Am 2. Februar 2023 erscheinen die neuen Sondermarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post.
Für die Wohlfahrtspflege: Grimms Märchen – Hans im Glück
Drei Zuschlagsmarken veröffentlichen das Bundesministerium der Finanzen und die Deutsche Post am 2. Februar 2023. Es handelt sich um die neuen Wohlfahrtsmarken. Sie sind erneut Grimms Märchen gewidmet. Der Erlös aus dem Zuschlag der Werte kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände und sozialen Projekten zugute: Kindergärten und Jugendclubs, der Betreuung alter, kranker und behinderter Menschen sowie Hilfen für Opfer von Krieg und Naturkatastrophen.
Professor Henning Wagenbreth kreierte Motive mit den Titeln „Der Abschied“, „Allerlei Tauschgeschäfte“ und „Die Rückkehr“. Sie illustrieren das Märchen „Hans im Glück“. Der Protagonist Hans kehrt nach jahrelanger Arbeit in der Ferne mit seinem Lohn, einem Goldklumpen, zu seiner Mutter zurück. Unterwegs tauscht er das Gold sowie alle folgenden Waren immer wieder um. Am Ende steht er mit leeren Händen dar, freut sich jedoch trotzdem seines Lebens.
Die Geschichte von „Hans im Glück“ gehörte zur zweiten Auflage der „Kinder- und Hausmärchen“, welche die Literatur- und Sprachforscher Jakob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) im Jahr 1819 herausgaben. Seit 2005 sind die Handexemplare der Märchensammlung Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Die weltberühmten Kinder und Hausmärchen bestehen aus zwei Bänden mit 200 Märchen, Sagen, Legenden und Fabeln, zum Beispiel „Dornröschen“, „Schneewittchen“ und „Hänsel und Gretel“.
Jacob und Wilhelm gelten als Pioniere der Germanistik. Ihr Abitur legten sie in Kassel ab, in Marburg studierten sie Jura. 1819 verlieh ihnen die Philipps-Universität Marburg die Ehrendoktorwürde. In Kassel und Göttingen arbeiteten Jacob und Wilhelm Grimm als Bibliothekare und erhielten Professuren. 1840 wurden sie Mitglieder der Akademie der Wissenschaften und zogen nach Berlin. Dort wurden sie auf dem Berliner Matthäi-Friedhof bestattet.
Gemeinsam erstellten Jacob und Wilhelm Grimm die „Deutsche Grammatik“ und das „Deutsche Wörterbuch“. Mit ihren Untersuchungen spanischer, schottischer, irischer und russischer Erzählungen, Gedichte und Lieder betätigten sie sich auch komparatistisch.
Seit 1994 lehrt Professor Henning Wagenbreth Illustration im Studiengang Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Er war desweiteren an der Akademie der Künste Stuttgart, der Betalel Academy Jerusalem, der Hochschule der Künste Bern und der Hongik Universität Seoul sowie an der Iceland Academy of the Arts Reykjavik, der John Moores University Liverpool und der Stellenbosch-Universität Südafrika tätig. Jenseits der Lehre und Forschung gestaltet Wagenbreth Bücher und Plakate, Zeitungen und Magazine.
Er kam 1962 in Eberswalde, Brandenburg, zur Welt. Seine Ausbildung in der Gebrauchsgrafik absolvierte er an der Kunsthochschule Berlin. In den letzten 30 Jahren stellte Wagenbreth seine Arbeiten unter anderem in Berlin, Paris, Istanbul, New York und Neapel aus.
Der Wert „Der Abschied“ für 85 plus 40 Cent kommt in selbstklebender Form sowohl in einem 10er-Folienblatt als auch in einer 100er-Markenbox auf den Markt.
Entwurf: Professor Henning Wagenbreth
Ersttag: 2. Februar 2023
Wert: 85 + 40 Cent , 100 + 45 Cent, 160 + 55 Cent
Michel-Nr.: 3745–3747, 3750 (85 + 40 Cent selbstklebend), FB 123
Philotax-Nr.: 3620–3622, 3625, MH 261
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151500080 (85 + 40 Cent), 151500081 (100 + 45 Cent), 151500082 (160 + 55 Cent), 1515 08583 (Folienblatt 123), 1515 05954 (100er-Markenbox)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: je 46,40 x 34,60 mm, (85 + 40 Cent selbstklebend)
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: jeweils „Gutes tun Mit Briefmarken helfen“, gelb, rot (85 + 40 Cent), rosa, blau (100 + 45 Cent), gelb, grau (160 + 55 Cent)
Beliebte Haustiere: Katze
Mit einem ersten Wert startet am 2. Februar eine neue Sondermarkenserie. Sie zeigt Tiere, die neben Menschen in Wohnungen, Häusern und Gärten leben. Wie eng die Bindung von Menschen an ihre Haustiere sein kann, ist hinlänglich bekannt.
Neben Hunden dürften Katzen die beliebtesten Haustiere darstellen. Die Hauskatze, lateinisch „Felis catus“, gehört zur Ordnung der Raubtiere, „Carnivora“, und zur Familie der Katzen, „Felidae“. Letztere umfasst auch Löwen, Tiger und Leoparden sowie Pumas, Luchse und Ozelotte.
Hauskatzen stammen von der sandfarbenen Afrikanischen Wildkatze, „Felis lybica lybica oder Felis silvestris lybica“, ab. Zahlreiche archäologische Funde sprechen dafür, dass Hauskatzen und Menschen schon seit mehreren tausend Jahren zusammenleben.
Die Katzen-Marke erscheint im10er-Folienblatt, für dass die Michel-Nummer 124 vergeben wurde, auch selbstklebend.
Entwurf: Thomas Steinacker, Foto © Just-Mila/shutterstock.com
Ersttag: 2. Februar 2023
Wert:100 Cent
Michel-Nr.: 3748, 3751, FB 124
Philotax-Nr.: 3623, 3626, MH 262
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105439, 1523 03006 (selbstklebend in Folienblatt)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Joh.Enschedé, Haarlem
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: hellblau, Auszüge des Motivs
125. Geburtstag Bertolt Brecht
Bertolt Brecht gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind weltberühmt: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ und „Furcht und Elend des Dritten Reichs“ wurden zum ersten Mal 1930 und 1938 in Leipzig und Paris gespielt. Jeweils 1943 feierten das „Leben des Galilei“ und „Der gute Mensch von Sezuan“ in Zürich ihre Uraufführung. „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ und „Der kaukasische Kreidekreis“ gelangten 1951 und 1958 in Stuttgart und Göteborg auf die Bühne, „Mutter Courage und ihre Kinder“ sowie „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ 1959 in Zürich und Hamburg. Gemeinsam mit dem Komponisten Kurt Weill schuf Brecht „Die Dreigroschenoper“. Zum ersten Mal gezeigt wurde sie 1928 in Berlin.
Bei Brecht handelte es sich um einen politisch engagierten Künstler: Seine Arbeit sollte dazu beitragen, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verbessern. Politisch stand Brecht links. Er kritisierte den Kapitalismus und sympa-thisierte mit dem Kommunismus, war jedoch kein Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Der am 10. Februar 1898 in Augsburg geborene Schriftsteller, der seine Stücke auch selbst inszenierte, konzipierte das „Epische Theater“: Es sollte die Zuschauer zum kritischen Nachdenken über gesellschaftliche Zustände, insbesondere die sich reproduzierende Herrschaft und die ungerechten Privilegien der bürgerlichen gegenüber der proletarischen Klasse, anregen und zeigen, dass diese veränderbar waren. Für Brecht galt es, die Zuschauer zu Handlung und Veränderung zu motivieren. Daher zielten seine Dramen darauf ab, dass sie nicht emotional in das szenische Geschehen eintauchten, sondern Distanz wahrten und reflektierten. Mathias Wittigs Markenmotiv verweist auf den Appellcharakter von Brechts Kunst.
Da ihn die Nationalsozialisten verfolgten, ging Brecht im Februar 1933 nach Dänemark, 1939 nach Schweden, 1940 nach Finnland und 1941 in die USA. Dort musste der Künstler 1947 vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ aussagen, dass sich gegen eine befürchtete Unterwanderung der amerikanischen Gesellschaft durch Nationalsozialisten und Kommunisten richtete. 1948 kehrte Brecht nach Europa zurück. Am Deutschen Theater in Berlin-Mitte konnte er unter der Intendanz Wilhelm Langhoffs arbeiten.
Von 1922 bis 1927 war Brecht mit der Opernsängerin Marianne Zoff verheiratet, von 1929 bis 1956 mit der Schauspielerin Helene Weigel, die zwischen 1949 und 1971 die Intendanz des Berliner Ensembles im Thea-ter am Schiffbauerdamm inne hatte. Brecht hatte fünf Kinder. Er starb am 14. August 1956. Sein Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
Entwurf: Matthias Wittig, Foto © akg-images/Ruth Berlau, Zitat © Bertolt-Brecht-Erben/Suhrkamp Verlag
Ersttag: 2. Februar 2023
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3749
Philotax-Nr.: 3624
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105440
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke +Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: schwarz-orangegezackt, weiß
Mittelamerika 2024 (ÜK 1.2)
ISBN: 978-3-95402-494-0
Preis: 98,00 €
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